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Gedichtsbände und Prosa


Im Laufe der Zeit sind mir zwei Gedichtsbände und ein Sprücheband eingefallen sowie ein der Idee des Dadaismus frönender Prosaband:

AbSzesse (abgedichtete Szenen und Erlebnisse), Gebrauchslyrik, teilweise Bairisch, mehr oder weniger tiefsinnig, manchmal mehr zum Mundwinkel verziehen (nach oben!). ISBN 3-927890-38-3, Edition Ludwig im Tale, 1955, Preis: 8,90 €.

 


 

Hühneraugen
Hühneraugen, Menschenaugen,
welche von den beiden taugen
besser, um die Welt zu sehen,
so, um sie richtig zu verstehen?
Menschen fällt schwer zu verstehen,
dass Hühner beide Seiten sehen:
zu gleicher Zeit nach links und rechts.
Ein Mensch im Eifer des Gefechts
könnt’ mitunter das gebrauchen,
um sich rechts nichts zu verstauchen,
wenn er links schaut und rechts geht,
wo dann was im Wege steht.
Drum hat der Mensch es dann probiert,
sich Hühneraugen antrainiert.
Aber da, wo sie gewachsen,
nämlich unten an den Haxen,
sieht er auch nicht recht viel mehr.
Egal, ob er die Füße quer
oder längs nach oben hält:
Nur selten sieht er, was gefällt.
Und außerdem, weiß jedes Kind,
sind Menschenhühneraugen blind.

 

 


Schwimma leana auf da Brennsuppm , Bairische Gedichte (auch die aus AbSzesse)  Szenen und Erläuterungen, griawig, nur 66 Seiten, aber inhaltlich viel gewichtiger.

Preis: 7,90 €.

 

 

 

 

 

 

Was oa Weißwuascht oiss oricht

ψ 

Was gibt’s zum Essn heit auf d’Nacht?

“Weißwürscht!“ sogt’s, de hätt’s heit gmacht.

Ned daß se’s gmacht hätt, awa warm

hat se’s gmacht im weißn Darm.

I giaß ma no a Weißbia ei,

gäh mit da Zanga in’n Wuaschttopf nei,

pack ma a Trum und hoi ma’s naus,

auf oamoi kimmt ma d’Weißwuascht aus.

I muaß’s scho recht gaach nausdo ham,

denn wia i schaug, da fliagt’s scho am

Kopf vo meina Frau voabei

und schlagt auf da Katz wiara Bombm ei.

D’Katz duad an Schroa und wia i so schau

hockt’s aufamoi im Gnack vo da Frau;

de hupft glei auf und krait se des Viech

– i konn’s ned glaubm was i jetzad siech:

Mitsamt da Paruckn fliagt d’Katz üwa’n Disch

und aufamoi schwimmt’s im Aquarium beim Fisch.

Des Graffe foit owi, s‘Aquarium gäht hi,

da Fisch duad an Schroa, jetzt moan i spinn i,

naa, des is d’Katz, de wo plärrt ois wia zrissn:

da Fisch hod iah akrat in’n Schwoaf eini bissn.

D’Frau, d’Katz und da Fisch ham an Schock,

deawei i recht deppat am Bankal hock.

Hintnach hab i mi fei recht gfreit,

a ganz a bsondana Dog is heit,

weil da Depp, dea bin sunst oiwei i,

heit basst‘s amoi auf de andan hi.

 


 


Deutsche Redewendungen und Sprüche, Geschüttelt und Gerührt, d.h. halbiert, geviertelt, geachtelt und neu zusammengesetzt, lustig und skurril, 228 Seiten, 8,90 €

 

 

 


                                     

                                            Dada Prosa 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 180 Seiten mit 43 Fotografiken, Preis: 19,80 €

 

Leseproben

Hafuzn erschien kurzsockig und ungebremst in Kreizls Wohnhöhle und knallte gegen die Badezimmertür, die darob entangelte und den ungefederten Blick auf das Schambad der Bewohnerin preisgab. Kreizl räkelte, was das Zeug hielt, verzweifelt um Stabilität bemüht. Hafuzn schneuzte sich derart hemmungslos in sein mitgebrachtes Nachthemd, dass Kreizls Badewasser zum Verdampfen anhub. Ein ungezeugter Nachbar krallte sich auf so übergezeugte Weise in sein Bettlaken, dass seine Katze das Miauen einstellte und nur mehr mit einem trotzigen fremdsprachigen „Mäh“ unterwegs war. Hafuzn seinerseits plärrte im Hausflur „Magst du noch?“, woraufhin sämtliche vorhandenen Hausbewohner verzweifelt den Toilettenschlüssel suchten, um den Kelch dieser Schande an sich vorbeischlendern zu lassen. Kreizl warf sich zitternd in ihre Haus- und Hofhose, nicht wahrnehmend, dass seinerzeit Erzkönig Lubido der Gewappelte die ungezügelte Verrichtung exhibitionistischer Geschäfte und Geflimmere in den finsteren Ecken seines Vorhofs geißelte. Seither durfte Kreizl nicht mal mehr in der Hofhose ins Haus, auch nicht in einer Vorhofhose, deren Erscheinen in Kürze sehnlichst erwartet wurde. Trotzdem war sie froh, nicht mehr bei der Ausscheidung antreten zu müssen (bei welcher?); fast kein Mann hätte sich noch mehr für sie interessiert.

Noch Fragen? Vielleicht zum Begrüßungsgemetzel bei Verwandtenbesuchen? Über das Verhältnis der Anzahl der Kontinente zu der der Inkontinenten? Zum Verhalten bei drohender Demenstruation einheimischer Sukkulenten? Oder zur Schöpfungsgeschischte des nacholympischen Brustkraulens (s. Hadulump)? Wie wäre es mit Fragen zur Defäkalisierung bestimmter politechnischer Parteien? Zur gnadenlosen Ästhetik der heruntergelassenen Windhosen?

Packen wir’s aus!

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Das allzu bekannte bogenbrunzende Tapetenschwein verpritschelte seinen ontologischen Warzenzusatz im faltengesteuerten Niederfrequenzporno. Heftig vor sich hinduftend stand ein einsamer Morgenlatte-Macho auf dem Tresen bei der Weltmeisterschaft der rechtsdrehenden Tatterkreisklasse im Windelweit-wurf, angesagt. Angesagt? Angesagt war überhaupt nix. Nicht einmal abgesagt ist es worden, das trübgärige Bescheuerungsevent (da haben wir ihn wieder, den Scheuer!).